09_november_30_montage

Viele klagen über Montage. Der Montag ist der Tag in der Woche, den man möglichst nicht haben will, denn er bringt meist wieder Arbeit, den Alltagsstress und seine Probleme mit, die man am Wochenende nicht hatte. Und irgendwie hat die Sache schon etwas an sich und ich muss sagen, der letzte Montag war nicht gerade mein Tag. Darum wieder einmal eine kleine Geschichte (die nicht heute stattfand – es hat heute ja geschneit -.-).

Der Sonntag kommt und zieht an dir vorüber. Du schiebst die Dinge vor dich hin und stellst dir vor, wie es wäre, wenn die ganze Arbeit gar nicht erst da wäre. Der Abend zieht sich in die Länge und irgendwann bist du dann auch fertig mit deinen Aufgaben, die du noch für den nächsten Tag machen musst. Doch jetzt kann nicht einfach geschlafen werden, denn nach diesem Wochenende und der Arbeit muss noch etwas Entspannung her. Du machst es dir gemütlich, schaust deine Lieblingssendung und plötzlich ist es spät. Mitternacht.

Der nächste Morgen wird eine nicht besonders angenehme Erfahrung für dich. Du fühlst dich richtig schlecht, als dich der Wecker aus dem Schlaf reisst. Noch etwas liegen bleiben ist angesagt, denn du hast definitiv zu wenig geschlafen. Nach einem Blick aufs Display der Stereoanlage merkst du, dass es langsam Zeit ist, aufzustehen.
Völlig verpennt wankst du ins Badezimmer, ziest dich um und machst dich ready für den Tag. Die wenigen Bisse Essen füllen deinen Magen nur mehr schlecht als recht. Du wünschst dir das warme, bequeme Bett zurück und schaust auf die Uhr. Eher mit Gleichgültigkeit als mit Schrecken stellst du fest, dass es schon wieder einmal echt spät ist und dein Zug in wenigen Minuten abfährt.
Noch schnell aufs Fahrrad schwingen und mit Stress zum Bahnhof radeln. Der Wind weht dir den Regen ins Gesicht und das Wasser dringt an allen möglichen Stellen ein.
Du hast es geschafft und lässt dich erschöpft im Zug nieder und wünschst dir dein warmes, bequemes Bett zurück. Der Zug fährt ab und kommt am Ziel ab. Am liebsten würdest du sitzen bleiben und wieder zurückfahren. Du wünschst dir dein… – lassen wir das.

In der Schule angekommen bemerkst du, dass du gestern doch noch etwas vergessen hast und machst dich vor der ersten Stunde noch kurz ans Abschreiben. Eine 20minuten mit mehr Quatsch als interessanten Dingen später beginnt die Schule und irgendwie kämpfst du damit, die Augen offen halten zu können. Im Moment gehen dir eigentlich ganz andere Dinge als Ionenverbindungen durch den Kopf und die deutsche Einigung geht dir zurzeit ziemlich irgendwo vorbei. Und wenn die Augen sich wieder einmal etwas selbständig machen wollen, denkst du an die Zeit zurück. An die Zeit in deinem warmen, bequemen Bett.

Doch auch die mehr oder auch eher weniger interessanten Schulstunden ziehen dann doch an dir vorbei und schlussendlich sitzt du, nachdem dich der Regen am Ausgang der Schule wieder begrüsst hat, im Zug zurück nach Hause. Du bist nun nicht mehr so müde und dein Kopf arbeitet wieder etwas besser. Man könnte es auch in einem anderen Satz beschreiben. «Thank God, coffee exists.»

Du sitzt zu Hause und schiebst die Arbeit vor dich her, bis du es dann schliesslich doch noch machst. Nach dem Essen merkst du, dass du spät dran bist fürs Training, isst nur wenig, schwingst dich aufs Fahrrad und kommst gerade noch so pünktlich genug an.
Dein Trainer hält dich für ein gutes Versuchskaninchen für seine Würfe und Übungen, mit denen er heute ein hartes Training einläutet. Mit viel Schwung kickt er dir in die Waden, bemerkt es nicht einmal und macht weiter. Danke! Du bist ja für jede Körperpartie, die dir schmerzt dankbar und würdest niemals einen Satz mit Ironie bilden! Nach dem schweisstreibenden Training fährst du durch den Regen nach Hause und merkst, dass du noch nicht alle Aufgaben für morgen erledigt hast. Es wird – oh Wunder – wieder einmal später, als du eigentlich geplant hast und «Heute gehe ich mal früh schlafen» war wohl eher dein letzter Traum, als etwas, das du jemals schaffen würdest.

Völlig erledigt und mit einem immer mal wieder auftauchenden Schmerz in den Waden wirfst du dich ins Bett und weisst: Es ist wieder einmal Montag.

In diesem Sinne: Montage – oder: Sport ist Mord.

Gruss,
Michael

Tags:   

Sharing is caring!

Du bist momentan offline. Einige Inhalte bleiben trotzdem nutzbar.