Die zu ironische Welt

Veröffentlicht am: 15.08.10 | Aus dem Leben  | 4 Kommentare

Sicher bin ich mir nicht, ob es intelligent war, diesen Beitrag zu veröffentlichen, denn wahrscheinlich erzielt er doch nicht ganz das, was er sollte. Aber ich konnte den Beitrag auch nicht einfach hier vergammeln lassen, hier ist er:

«Ironie. Versteht der Leser nie.» sagt schon Wikipedia und im echten Leben ist es manchmal genau gleich. Ironie muss man verstehen können. Doch die Ironie, die mir mein Leben manchmal gibt, gefällt mir nicht. Vielleicht kann ich zwar in 20 Jahren darüber lachen, wie ironisch mein Leben damals war, aber momentan habe ich echt genug von dieser Ironie.

Ist es nicht ironisch, dass ich immer dann meine ansprechendsten Beiträge verfasse, wenn mein Leben gerade so richtig scheisse läuft? Ist es nicht ironisch, dass ich bspw. auf Facebook eigentlich Mitleidskommentare bezügl. Beziehungsstatus künstlich finde und ich dann selber doch gleich 10 davon erhalte? Ist es nicht ironisch, dass ich am Tag, an welchem ich wieder single werde im Kino den lustigsten Film meines Lebens anschaue und (Achtung Lebensironie!) zwar im Kino, wo diese Beziehung begann – ohne Absicht? Ist es nicht ironisch, dass ich immer dann noch eins auf die Fresse kriege, wenn ich sowieso schon gestresst und kaputt bin? Ist es nicht ironisch, dass ich an einem Fest um sieben Uhr abends gehen möchte und schlussendlich zu morgendlichen Stunden zu Hause ankomme und keine Sekunde schlafe? Ist es nicht ironisch, dass mir meine besten Songs und Songtexte dann einfallen, wenn mein Leben in Scherben liegt? Ist es nicht ironisch, dass ich mittlerweile so viele krumme Dinge erlebt habe, dass ich ein Buch darüber schreiben könnte? Ist es nicht ironisch, dass wenn ich einen solchen Beitrag schreibe mehr Reaktionen kommen, als wenn ich einen «glücklichen Beitrag» schreibe? Und wenn wir schon dabei sind: Ist es nicht ironisch, dass gerade beim Schreiben dieses Beitrages die Sonne in mein Gesicht scheint? Ist es nicht ironisch, dass ich dann keinen Appetit habe, wenn es etwas zu essen gibt, was ich gut mag? Ist es nicht ironisch, dass ich manchmal vorwärts machen kann, wie ich will und schlussendlich doch nur zwei Schritte weiter bin?

Meine Welt ist echt zu ironisch, es nervt schon richtig.

Und ist es nicht ironisch, dass wir Menschen die negativen Dinge viel eher registrieren und uns daran nähren, anstatt uns länger an den tollen, schönen Dingen zu erfreuen?

Vielleicht ist es auch traurig. Für jeden Menschen mag dies wieder anders erscheinen.

Tags:    

Sharing is caring!

Du bist momentan offline. Einige Inhalte bleiben trotzdem nutzbar.