So könnte die Werbung der Website “softwaresammler.de” ohne weiteres aussehen, wenn die Betreiber ehrlich wären.

Im Internet gibt es viele Betrüger und das sollte einem bekannt sein. Trotzdem gibt es immer wieder Leute, die in eine geschickt gelegte Falle tappen. Das Schweizer Fernsehen SF hat in der letzten Sendung von Kassensturz ein solches Thema aufgegriffen (hier ein Artikel darüber).

Warum ich über dieses Thema schreibe? Ich wollte auf einer Seite einen Video anschauen, und da erschien das folgende schöne Fenster:

Bild anklicken für vergrösserte Ansicht: Open Download wirbt aggresiv

Nun, wie man unschön erkennen kann, würde der Link direkt zu Opendownload führen. Neben diesem riesigen Layer (mit einem ganz kleinen «Close»-Button oben links) erscheint auch unten rechts ein Hinweis, der ebenfalls zu Opendownload führen würde.
Die Sache hat jedoch zwei Haken. Zum einen scheint es opendownload nicht mehr zu geben (für technikversierte Leute: die Domain auf die IP 127.0.0.1 umgeleitet, d.h. auf http://localhost/ → entweder wird somit keine Seite angezeigt oder der lokale Server), zum anderen wird von DivX selber ein Updateaufruf (mit automatischem Download) gestartet, falls das Update fällig wäre. Der Hinweis ist also völlig irelevant.

Kino.to ist für viele eine beliebte Seite und wird, wo es rechtlich noch erlaubt ist (Grauzone) rege genutzt. Auf kino.to befindet sich jeweils unter dem Player (bzw. Link zum Player) folgender Hinweis:

Man merkt hier auch, dass die Betreiber der Seite von kino.to Kohle machen wollen. Denn, wenn man auf eines dieser Bilder (Adobe Flash Player, DivX oder veoh) klickt, wird man zu softwaresammler.de weitergeleitet (natürlich mit einem sog. Ref-link, mit welchem kino.to an Anmeldungen mitverdient). Die Website erinnert nicht nur stark an opendownload.de, sondern stellt sich als Duplikat heraus. Es ist sehr warhscheinlich, dass die Besitzer von opendownload aufgrund der hohen Medienpräsenz nun einfach eine neue Seite mit anderem Namen aufgeschaltet haben und die andere «sterben lassen».

Egal, ob opendownload.de, softwaresammler.de oder 99downloads.de – alle verwenden die selbe Masche. Man verweist auf einen vermeintlich kostenlosen Download einer bekannten Software. Bevor man das Programm jedoch herunterladen kann, muss man sich jedoch, wie so oft, registrieren. Hier liegt aber der Haken, denn man muss zum einen Personalien angeben und desweiteren akzeptiert man folgende Dinge (Zitate von softwaresammler.de):

Durch Drücken des Buttons “Anmelden” entstehen Ihnen Kosten von 96 Euro inkl. Mehrwertsteuer pro Jahr (12 Monate zu je 8 Euro). Vertragslaufzeit 2 Jahre.

Desweiteren akzeptiert man durch setzen eines Hakens, der zwingend für eine Anmeldung ist:

Ich akzeptiere die AGB und die Datenschutzerklärung und verzichte auf mein Widerrufsrecht.

Rechtlich gesehen (Anmerkung: Dies ist keine gültige Rechtsberatung!) ist das alles Käse. Der Käufer wird durch Täuschung zu dieser Anmeldung gebracht, da der Hinweis nicht sofort zu erkennen und leicht übersehbar ist und die Anzeigen (z.B. wie oben oder über Google Anzeigen bei Suchergebnissen) irreführend sind.
Falls man also in eine solche Falle tappt, auf keinen Fall die Rechnung bezahlen und vielleicht am Besten gar nicht erst auf die Post der Firma oder danach vom Anwalt reagieren. In vielen Fällen hörte die Post dann irgendwann auf und wenn nicht, dann reichte der Hinweis, dass gegen diesen Anwalt ein Verfahren eingeleitet werden würde, wenn diese Mahnungen nicht aufhören würden, meistens und solche Post kam nie mehr.

Meine Meinung zu diesen Täuschungen: Zum einen ist die Sache natürlich ein völliger Schwachsinn und ich bin völlig gegen solche Täuschungen. Auf der anderen Seite sollte man sich schon bewusst sein, wo man seine Daten angibt und sollte auch vor der Anmeldung immer die AGB und kleinen Dinge lesen, die man mit der Anmeldung akzeptiert.
Wer etwas aufpasst, der tappt auch nicht in eine solche Falle. Die Betrüger stellen sich aber schon ziemlich geschickt an und eine solche Anmeldung ist schnell mal passiert. Auf jeden Fall sollte man dann niemals bezahlen (das rät auch das SF und das ZDF).

Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen Dingen gemacht? Was ist eure Meinung zu diesem Thema?

Gruss,
Michael Eugster

Informationen zur «Werbung» oben: Inspiriert vom Werbetext von Mediamarkt («Lasst euch nicht verarschen, vor allem nicht beim Preis»), das Bild vom Stempel wurde via pixelio.de heruntergeladen, fotografiert von Stephanie Hofschlaeger. Das Bild kann mit Urhebernennung und Verlinkung weiterverwendet werden.

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