Du bist noch etwas ausser Atem, setzt dich hin. Ein Blick schweift durch die Gegend und bleibt hängen. Es ist der Moment, der dich kurz schweben lässt. Blicke treffen sich. Für einen Bruchteil einer Sekunde. Doch der Blick lässt dich nicht mehr so einfach los, er lässt dich schmelzen. Wie Butter in einer heissen Pfanne. Du neigst den Blick und setzt dich hin. Du kannst das magische, anziehende an diesen Augen nicht erklären. Die Augen sind da, um nochmals dorthin zu blicken. Die Minuten vergehen und das Spiegelbild im Fenster scheint dich auch anzuschauen. Du bist dir nicht sicher. Aber das Auge will angesehen werden. Für kurze Zeit lässt es dich all das, was um dich passiert, vergessen. Du raffst dich wieder hoch, tust so als wärst du beschäftigt. Doch in Wirklichkeit bist du es nicht. Denn deine Augen wollen etwas anderes tun. Als wären die anderen Augenpaare magnetisch und du ein Metall, das immer wieder in den Bann gezogen wird. Der Blick der anderen Augen scheint plötzlich anders. Traurige Paare blicken in die Ferne. Auf einen Punkt, wo nichts ist. Oder bildest du dir das nur ein? Es ist eigentlich egal. Wieder wirst in den Bann gezogen.
Doch dann kommst du zu Hause an, steigst aus, denkst noch einmal kurz an die beiden Augen und wem sie wohl gehört haben. Und ein paar Minuten später sind die Augen für dich plötzlich einfach zwei von vielen Millionen oder Milliarden Augen.