Glidecam im Test

Veröffentlicht am: 02.12.10 | Film Tests & Reviews  | 6 Kommentare

Seit einiger Zeit bin ich im Besitz der Glidecam HD-2000. Der Name könnte vielleicht fälschlicherweise vermuten lassen, dass es sich dabei um eine Cam, eine Kamera handelt, aber dem ist nicht so. Die Glidecam HD-2000 ist ein professionelles Schwebestativ, das hilft, Filmaufnahmen zu stabilisieren. Man schraubt seine Kamera auf ein Schwebestativ, das man unten mit Gewichten bestücken und mit der länge der Stangen so ausgleichen kann, dass der Schwerpunkt an einem idealen Ort liegt. Mit einem perfekten Kugellager und all den anderen Dingen werden verschiedenste Bewegungen, die man mit der Hand macht, ausgeglichen. Es ergibt eine vollkommen ruhige Kamerafahrt, die man sonst von Hand niemals hinbringen würde.

Dieses Prinzip hat natürlich auch einen Namen. Man nennt es Steadicam (, was eine eingetragene Marke ist), Steadycam oder eben zu Deutsch Schwebestativ. Solche Hilfsmittel werden auch von kommerziellen, professionellen Unternehmen oder im Fernsehen angewendet. Da dort die Kameras meist nicht DSLR-Kameras sind und noch eine Spur grösser und schwerer sind, werden solche Schwebestative meist in Kombination mit einem Haltergurt und einem externen Display mit Fernbedienung eingesetzt.

In diesem etwas ausführlichen Beitrag möchte ich meine Erfahrungen mit der Glidecam HD-2000 in Kombination mit meiner Canon EOS 550D (auch Rebel T2i genannt) teilen.

Klein leicht, schnell zusammengeschraubt, einfach zum Mitnehmen. So könnte man die Glidecam durchaus bezeichnen, denn sie passt praktisch in jeden Rucksack. Man kann sie, wenn man sie einmal zusammengebaut hat, einfach in drei Teile auseinanderschrauben und dann in praktisch jedem Rucksack mitnehmen.

Wer stabilisiert, trainiert. Ohne Training kann man das Verwenden der HD-2000 gleich mal vergessen. Training im Sinn von Krafttraining, denn man braucht schon einige Kraft in den Armen, wenn man über längere Zeit filmen möchte. Training im anderen Sinn von: Üben, üben, üben. Bis man den Dreh vom Schwebestativ draussen hat, braucht man mindestens einmal zwei Tage, wo man sich damit beschäftigen und einige Aufnahmen machen kann.

Feine Bewegungen machen es aus. Die Glidecam lebt von feinen Bewegungen an der Stange, die ja mit einem tollen Kugellager verbunden ist. So macht man Kamerafahrten.

It’s all about physics. Es geht wirklich um pure Physik. Man muss die richtige Länge der Mittelstange finden und das Rrichtige Gegengewicht anhängen, damit die Stabilisation auch wirkt. Leider ist die 550D sehr leicht, was es schwierig macht, diese Einstellungen zu machen, da man unten keine Gewichte draufpacken kann. Es ist jedoch möglich, das Ding zu benutzen.

I believe I can fly. In etwa so sieht das Ergebnis aus. Du kannst rumrennen, hüpfen, springen, zittern,… die Stabilisation ist grossartig und sieht aus, als ob man fliegen würde.

It’s all about practise! Ohne Übung kommt man nicht weit. Einige Tage muss man bestimmt investieren und wenn man dann die falsche Einstellungen an der Glidecam gemacht hat, wars für nix. Übung macht den Meister!

Je Weitwinkel desto besser. (Ich weiss, der Satz ist so nicht korrekt.) Mit Weitwinkel-Objektiven wird die Stabilisierung ab besten, weil bei engeren Winkeln auch kleine auf und ab – Bewegungen sichtbar werden und die Bewegungen schnell erscheinen. Die Glidecam eignet sich jedoch für alle Arten von Objektiven. Die Bedienung machts aus.

Man fragt sich vielleicht ob es sich lohnt, um die 500-600 CHF für ein solches Ding auszugeben. Man kann sich natürlich stattdessen auch selber was basteln, aber das gute Kugellager der Glidecam machts halt auch aus. Ansonsten gibt man auch gerne mehr Geld für ein Schwebestativ aus. Ich bin auf jeden Fall begeistert vom Ergebnis der Glidecam. Und wenn ihr nach Videobeispielen sucht, tippt mal «Glidecam HD 2000» bei Youtube ein.

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