Bild gefunden auf pixelio.de von Rainer Sturm

Der Wecker läutet, ich bleibe liegen und lausche der Musik. Eigentlich sollte sie mich ja wecken und nicht schon am Morgen entspannen. Ich habe immer noch nicht die ideale Musik zum Erwachen gefunden. Ein mitreissender Beat und tolle Riffs? Ich bleibe liegen und geniesse die Musik. Ruhige Musik? Da wache ich gar nicht erst auf, sondern schlafe weiter – oder wieder ein. Radio? Ich höre die Nachrichten und schlafe danach fast wieder ein.
Also bleibe ich doch beim Beat.

Fünfzehn Minuten später schau ich mir die Uhrzeit an und stelle mit etwas Schrecken fest, wie spät es ist. Naja, soweit nichts Neues. Es passiert ja eigentlich sowieso jeden Tag. Mit leichtem Druck auf dem Kopf gilt es nun, sich frisch zu machen, etwas zu essen und dann so schnell als möglich zum Bahnhof zu kommen.
In diesen eisigen Tagen gestaltet sich dies manchmal schwieriger als erwartet, vor allem wenn das Bike nicht mehr im besten Zustand ist. Bei der Hinterbremse bin ich nicht mehr sicher, mit was sie bremst, die Vorderbremse funktioniert noch einwandfrei und die Gangschaltung zickt dann, wenn man sie braucht. Hohe Gänge habe ich sowieso schon lange nicht mehr. Aber irgendwie komme ich dann doch am Bahnhof an und merke, dass ich mir eigentlich gut noch etwas mehr Zeit hätte nehmen können. Und es ist auch arschkalt, das merke ich auch noch.

Der Zug kommt dann mit fünf Minuten Verspätung auch noch und ich steige in die warme Stube den warmen Bummler. Die Wärme lädt zum Weiterschlafen ein. Ich schaffe es aber nie wirklich, einzuschlafen. Die Müdigkeit breitet sich also schön aus und genau dann wenn man gerne noch eine Stunde sitzenbleiben würde, muss man aussteigen. Es ist immer das Gleiche.

Mit einer 20minuten in der Hand geht es den eisigen Weg zur Schule. Lesen kann man die Zeitung ja sowieso nicht, es ist zu dunkel. Und zu kalt. Denn ohne Handschuhe geht am morgen gar nichts. Und mit Handschuhen kann man das Umblättern eh vergessen. Also verschieben wir die Zeitung auf später und wandeln zur Schule (gehen wäre falsch, denn der Zustand erlaubt es, möglichst wenig wahrzunehmen).

In der Schule ist es dann entscheidend. Das Wachsein oder Nichtwachsein ist entscheidend. Nach wenigen Stunden Schlaf will der Körper manchmal nicht unbedingt mehr das tun, was der Geist will. Und irgendwann ist dann auch die Schule fertig, man geht den Eisweg zum Bahnhof zurück, sitzt in den Zug und fährt einmal mehr Richtung Wochenende. Aber eben erst in Richtung Wochenende. Wäre ja zu schön, wenn morgen schon Samstag wär.

Und zu Hause muss alles zusammen wieder ins Zeitmanagement passen und ich merks, ich habs seit ein paar Wochen nicht mehr in der Griff mit der Zeit. Das erklärt dann auch, warum ich zu spät penne, zu früh aufstehe, zu viel Schule hab, zu müde bin und manchmal einfach keine Lust auf nichts habe. Aber manchmal bin ich übrigens auch fit. Echt!

Gruss,
Michael

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