Bild von Uwe Steinbrich
Und hier erscheint eine weitere Ausgabe von den Lebensweisheiten und kritischen Bemerkungen aus dem Hause m_Blog. Gut – mit der Einleitung habe ich mir die Ernsthaftigkeit dieses Beitrags wohl schon mal verbockt, denn ich schreibe diese nicht einfach als Scherz.
Wir Menschen sind ja nicht die hellsten Wesen, wir sind nicht perfekt – das merke ich wohl nicht als erster. Wir verschleudern fossile Energieträger und produzieren vielleicht sogar unser eigenes Grab, wir führen Kriege gegeneinander, wir verschwenden Unmengen an Geld für Militär und eine vermeintliche Staatssicherheit, Versicherungen und viele andere Dinge, die unsere Gewissen etwas beruhigt – ob sie etwas bringen? Das ist hier ja nicht die Frage. Auf jeden Fall sind wir nicht perfekt, nicht einmal annähernd. Es gibt Dinge, die könnten wir wohl begreifen, aber wir wollen sie einfach nicht wahrhaben.
Doch was hat dies alles mit dem Wort «Namen» im Titel zu tun? Eigentlich nicht viel, aber es schafft den nötigen Hintergrund: Menschen sind Dumm (und schreiben «Dumm» auch noch gross… schlimm!).
Und so kommt es auch, dass wir im Laufe unseres Lebens viele lustige Vorurteile ansammeln, die jederzeit und überall zur Anwendung kommen. So ganz nach dem Motto «Blonde sind dumm», «Frauen können nicht einparken», «Schweizer essen nur Käse und Schoggi», «die Deutschen sind Sauerkrautfresser und beziehen lieber Hartz IV, anstatt zu arbeiten» und vieles mehr. Teilweise haben diese Vorurteile vielleicht einen wahren Kern, aber vielfach… sind es eben einfach nur Vorurteile.
Namen sind eine weitere lustige Erfindung. Mit einem Namen verbindet man automatische viele tolle (oder eben überhaupt nicht tolle) Vorstellungen. Vielleicht hat man gute Erfahrungen mit dem Namen gemacht, vielleicht verabscheut man aber auch eine Person mit einem bestimmten Namen. Und genau diese Erlebnisse und Erinnerungen produzieren schöne Vorurteile. Denn irgendwie muss die Person mit dem gleichen Namen ja auch in irgendeiner Form der anderen ähnlich sein. So sind eigentlich alle Personen, denen wir neu begegnen, aber einen uns schon bekannten Vornamen tragen, irgendwie mit gewissen Erinnerungen und Vorurteilen belastet. Man erinnert sich an die Person und wünscht sich, sie hiesse anders.
Und so sind Namen irgendwie Fluch und Segen zugleich. Jeder Mensch möchte gerne mit seinem Namen angesprochen werden. Man hört sofort hin, wenn man seinen eignen Namen hört, man freut sich wenn jemand den eigenen Namen kennt. Das wäre also der Segen. Und der Fluch kommt irgendwie auch, denn genau mit solchen Vorstellungen macht man einen Namen kaputt. Einer Person einen Namen zu geben ist eigentlich auch schon eine krasse Einschränkung. Man kann eine Person irgendwie nicht einfach auf einen Namen reduzieren, denn jede Person ist einzigartig und verschieden. Und doch müssen wir das, denn sonst wird es langsam aber sicher schwierig, miteinander zu kommunizieren.