Bild von Bernd Boscolo / pixelio.de

Gegen aussen sind sie wie eine tolle, bunt bemalte Häuserfassade. Sie lassen sich praktisch nichts anmerken und lächeln immer zuckersüss. Die Türe zu diesem Haus ist schön versteckt, denn man soll ja nicht gleich an den wahren Kern herankommen. Sie spielen ein Leben vor, geben anderen Leuten das Gefühl, es sei echt. Doch in Wirklichkeit sind die Menschen ja ganz anders. Denn wenn man einmal diese Häuserfassaden durchdringt und die nackte Wahrheit betrachtet, sieht es schnell anders aus.

Genau! Die Menschen sind in Wirklichkeit ganz anders. Bezeichnen wir sie doch einfach einmal als furzende, rülpsende, lästernde Leute. Du denkst jetzt «Neeein, das würd ich nie tun!» Wers glaubt wird seelig. Achte doch selber mal darauf, wenn du das nächste Mal alleine oder mit deiner Familie zu Hause bist. Was machst du, wenn dich etwas ärgerst? Man spricht gerne einmal schlecht über eine Person und merkt dann vielleicht auch, dass es nicht ganz recht war, so zu sprechen.

Geht man zu jemanden nach Hause, verstellen sich die Leute. Man ist nie sich selber, wenn fremde Leute oder sogar gute Bekannte da sind. Man muss sich gut verhalten, anständig sein. Das Welt ist ein riesiges Theater, eine riesige Bühne. Je nachdem, auf welche Leute wir treffen, nehmen wir eine andere Rolle ein. Mal sind wir der coole, ältere Typ, der den jüngeren Teenies Geschichten erzählt und sie zum Lachen bringt, mal sind wir der anständige Typ, der sich von seinem Trainer Anweisungen geben lässt. Mal sind wir der Draufgängertyp, mal sind wir der Frauenheld, manchmal auch der Einfühlsame.

Da stellt sich die Frage: «Wer sind wir wirklich?» und die Frage ist schwer zu beantworten. Sind wir das, was unsere Eltern durch ihre Erziehung aus uns gemacht haben, wenn wir uns zu Hause etwas gehen lassen und uns nicht an alle Sitten und Normen der Öffentlichkeit halten müssen, weil man im privaten Rahmen ist? Oder sind wir der anständige, hilfsbereite Typ von nebenan? Wer sind wir wirklich? Die Antwort darauf wird man wohl nie wirklich finden können. Wahrscheinlich ist die Antwort «Du bist immer, wer du gerade bist und du hast verschiedene “Ichs”.» Doch diese Antwort ist nicht befriedigend, denn sie lässt Vieles offen.

Wie ist es bei dir? Schaffst du es, dich nicht zu verstellen und bei allen Leuten gleich zu sein oder hast auch du deine verschiedenen «Ichs»?

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