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Kennt ihr das noch, dieses Blogstöckchen? Scheinbar erhält es noch ein letztes kleines Intermezzo vor dem Jahresende. Luzia hat mir ein Stöckchen mit folgenden Fragen zugeworfen.
1. Hast du den Eindruck in einer Informations-Bubble zu sitzen?
Jein. Ich würde es so ausdrücken: Die Informationen, die uns erreichen, wurden bestimmt schon mal vorselektiert. Sprich: Es erreichen uns nicht alle Informationen. Daher könnte man meinen, wir sässen in einem solchen Bubble. Auf der anderen Seite erlauben uns neue Medien, selber zu entscheiden, was wir lesen möchten.
2. Was meinst du zu der Diskussion zwischen den Journalisten Glenn Greenwald und Juliane Leopold: Sind Journalisten per se auch Aktivsten?
Puh, «per se» würde ich nicht sagen. Es ist eine Gratwanderung, aber eine Journalistist meiner Meinung nach nicht per se ein Aktivist. Die Kunst besteht wohl darin, objektiv zu bleiben und einen Text zu schreiben, den man mit den eigenen Werten trotzdem vertreten kann. Und zwar ohne, dass man jemanden von seinen Wertehaltungen überzeugen muss.
3. Was meinst du zum Interview mit Meret Baumann ”Man muss wissen, was man will. Und vor allem, was man nicht.”
Man könnte auch sagen: «Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.» Die Grenze zur Naivität ist zwar auch nah, aber manchmal muss man das innere Kind rauslassen und vor allem das tun, was man gerne tut. Konkret auf diesen Fall bezogen: Ne gute Portion Glück hilft auch immer mal wieder. Doch generell sollte man immer nur das tun, was man auch mit Leidenschaft und Freude machen kann.
4. Ueli Leuenberger, Nationalrat der Grünen hat sich nach den Enthüllungen zu den Tätigkeiten der US-Mission in Genf in einem Interview gefragt, weswegen die Leute nicht schon längst zu Tausenden gegen Prism und Co. demonstrieren würden. Was könnten Erklärungen dafür sein?
Man könnte auch fragen, weshalb die Leute nicht schon längst aufgehört haben, Auto zu fahren und die Umwelt zu verpesten. Oder weshalb sie Elektronikprodukte kaufen, die zu unmenschlichen Bedingungen produziert wurden. Ich denke, dass der Mensch einfach zu bequem ist. Solange er keine konkreten Auswirkungen auf sein Leben spürt, tut er nichts.
5. Dieses Blog-Stöckchen ist ausschliesslich an Journalisten gerichtet worden: Kennst du Schweizer Journalistinnen, die selbst einen Blog führen?
Öhm. Mario führt zum Beispiel den Asylblog oder Roman Zech mit seinem Blog.