Manchmal soll man sich ja etwas gönnen. Aus diesem Grund gönnten wir – ich und meine Freundin – uns fünf Nächte in London. Nachdem wir letztes Jahr in Paris waren, besuchten wir diesen Frühling die Stadt London.
Dunkles Bier, Wochenmärkte und fritiertes Essen
In etwa so lässt sich unser Londonaufenthalt auch zusammenfassen. Aber das wäre etwas unfair. Denn London hat viel zu bieten. Mir hat mein erster Besuch dieser 8-Millionen-Stadt sehr gut gefallen. Die Touristen-Spots habe ich jetzt auch gesehen, die Einkaufsstrasse war jetzt nicht unbedingt mein Ding (oder Budget), die Stadt aber allemal eindrücklich. Die Architektur bietet so viel mehr, als das eher düstere Paris. Ich frage mich, weshalb Paris in Filmen immer so behimmelt wird, denn mir hat Paris von der Architektur und Mentalität nicht so zugesagt – für eine Woche ist’s okay, aber in Paris leben müsste ich nicht. In London könnte ich mir dies eher vorstellen.
Obligatorisch für einen London-Besuch ist natürlich auch ein Guiness im Offenausschank. Schmeckt definitiv besser als Guiness in der Schweiz. Das Essen in London ist sehr international – die «traditionelle» Friteuse Küche bietet bekanntlich nicht viel, was man sich dem Gaumen wirklich antun möchte.
London ist (für mich)…
… für einen Madame Tussauds Besuch 30 Pounds hinblättern. Es war zwar eindrücklich, aber jetzt hab ich’s gesehen.
… bei einer älteren Dame über Airbnb ein günstiges Zimmer zu zwei zu buchen. Inklusive Schwarztee zum Morgenessen. Und viel Kitsch und Katzen. Ich kann’s wärmstens weiterempfehlen.
… an einer Bushaltestelle zu stehen und nicht zu wissen, wie man mit dem Bus zum Camden Market kommt. Und dann angesprochen zu werden, wo man hinmöchte – ein anderer Markt sein nämlich sowieso weniger kommerziell und wir können gleich mitkommen. Why not? Backyard Markets in der Old Truman Brewery.
… Bier zu bestellen und nach einem Ausweis gefragt zu werden. Tipp: Das nächste Mal den Reisepass mitnehmen, denn die ID kennen die Briten nicht als offizielles Dokument.
… beim lokalen Pub zu sitzen und verschiedene lokale Ale’s degustieren. Für mich bitte mit Kohlensäure, aber das geht ja anscheinend aufgrund des Brauverfahrens mit höherer Temperatur nicht, wie mir erklärt wurde.
… viele tolle Fotos schiessen, ab und zu das Objektiv wechseln. Stichwort Festbrennweite.
… Livemusik in einem Pub geniessen.
… nasses, kaltes Wetter. Und wenn nicht nass, dann windig und noch kälter. Vielleicht sehe ich London mal in einer wärmeren Jahreszeit wieder?
… im ältesten noch durchgehend seit Eröffnung im Betrieb gehaltenen Kino der UK «The Railway Man» zu schauen. Toller Film.
… erstaunlich viel guten Kaffee geniessen. Zum Beispiel im Nude Espresso.
… hilfsbereiten Einwohnern zu begegnen.
… in Cafès eher italienischsprechende Bedienungen zu erhalten, wenn man gerade mit seinem Englisch loslegen möchte.
… noch einen Tag vor dem Tube-Streik wieder abzureisen. Glück gehabt.
Bilder sprechen mehr als tausend Worte
Und darum hier eine Bilderauswahl. Wenn man’s anklickt, gibt’s das Ganze etwas grösser und mit Beschreibung.