Seit diesem Sommer 2023 steht in unserem Keller ein BYD 12 kWh Akku. Die Idee: Wir möchten die Stromproduktion von unserem Dach besser für den Eigenverbrauch nutzen können. Das Ziel war es eigentlich, das Energiemanagement mit Loxone zu machen. Wieso ich nun doch ein weiteres System nutze und was unsere Überlegungen auf dem Weg dorthin waren, berichte ich hier. Zusammen mit ein paar praktischen Tipps zur Solar Manager API und Loxone.

 

Wieso ein Akku?

Als wir vor etwa einem Jahr den Polestar 2 bestellt hatten, haben wir uns bewusst für ein Auto entschieden, das bidirektionales Laden nicht unterstützt. Eigentlich wäre es ein Kriterium gewesen, das unser neues Auto gerne hätte erfüllen dürfen, aber es war kein K.O.-Kriterium. Der Grund: Bidirektionale Ladestation für zuhause sind aktuell noch wahnsinnig teuer. Zwischen 15’000-20’000 CHF kostet eine solche Wallbox, die in der Schweiz zugelassen wäre aktuell. Und das von uns präferierte Modell, Polestar 2, hatte bidirektionales Laden nicht auf der Feature-Liste. Kurz: Wir haben uns dafür entschieden, uns das Geld für die Wallbox zu sparen und dafür einen Akku zu kaufen. Seit Juli steht also in BYD 12 kWh-Akku in unserem Keller.

 

Energieoptimierung mit Loxone

Zwar gross auf die Fahne geschrieben – meiner Meinung nach noch immer ziemlich unbefriedigend. Loxone ist zwar innovativ und entwickelt das eigene Produkt – Soft- und Hardware – stets weiter. Aber die Energieoptimierung ist aktuell noch ein Defizit aus meiner Sicht. Ich hatte versucht, die Ladestation über Loxberry (ein Community-Projekt auf einem Raspberry Pi) und das Plugin «Easee Home» zu in Loxone zu integrieren. Lang story short: Ich habe es aufgegeben. Zum einen bin ich zu wenig stark in einer solch tiefen Integration von Loxone. Und zum anderen war mir diese Bastellösung für so etwas zentrales wie Energieoptimierung einfach zu instabil.

 

Energieoptimierung mit Home Assistant

Meine nächste Idee war, dass ich dem Projekt evcc und Home Assistant ein Chance gebe. Es ist ein schönes, innovatives Open Source Projekt für Energieoptimierung im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen. Ich habe gemerkt, dass ich mich auch hier zu stark in Config-Files und APIs einarbeiten muss, um ein sinnvolles Ergebnis zu erzielen. Kurz: Ich habe die Übung auf Eis gelegt.

 

 

Energieoptimierung mit Solar Manager

Wie es der Zufall wollte, schrieb mir Sandro – er hat hier auf dem Blog auch schon ab und zu Erwähnung gefunden, wenn es zum Beispiel um Twitter-Events ging oder beim bloggerfilm. Er arbeitet wie auch Hans bei Solar Manager und gab mir zum richtigen Zeitpunkt einen Wink.

Disclaimer: Normalerweise kauft man sich die Solar Manager-Hardware direkt bei einem lokalen Elektroinstallateur/Solarteur. Das ergibt auch Sinn, weil der Elektriker die Geräte besser kennt und die korrekten Konfigurationen vornehmen kann. Man hat dann einen Ansprechpartner, dem man anrufen kann, sollte doch einmal etwas nicht funktionieren. Dass ich direkt mit Solar Manager Kontakt hatte, war nicht der normale Weg. Der Blogpost wäre möglicherweise auch spannend für Elektroinstallateure, die auch mit Solar Manager und Loxone arbeiten. Für mehr Einblicke zur Optimierung selbst werde ich einen separaten Blogpost schreiben.

Nachdem nicht nur mein Gefühl, sondern auch unser Familienbudget grünes Licht gab, war schon wenige Tage später die Solar Manager Hardware bei uns im Haus.

Dank der Unterstützung des Solar Manager Supports konnte ich ziemlich schnell die wichtigsten Geräte integrieren. Die myStrom-Smartplugs, die Easee Charge Wallbox und die Stiebel Eltron Wärmepumpe waren schnell integriert (Chapeau, die Einrichtung war wirklich einfach). Nur der Wechselrichter (SolarEdge SE7K RWS) konnte irgendwie nie eine stabile Verbindung herstellen.

Was ich dabei gelernt habe (ihr müsst meine Fehler ja nicht wiederholen): Nur ein Gerät darf verbunden werden.

Der Wechselrichter von SolarEdge erlaubt nur ein verbundenes Gerät via Modbus. Nachdem ich in Loxone also die Verbindung gekappt hatte, kamen plötzlich Daten im Solar Manager an. Komisch aber: Ich hatte 1x/Minute immer noch Verbindungsunterbrüche. Zwei Kontakte mit SolarEdge, ein remote ausgelöstes Update vom Support später: Alles beim Alten. Gut, habe ich diesen Blogpost verfasst, denn ich hatte bemerkt, dass die Ursache von Verbindungsabbrüchen das ebenfalls noch verbundene evcc-System war (das nie richtig Daten empfing, weil eben: nur ein verbundenes Gerät möglich).

 

Loxone Enerigeflussmonitor mit API-Daten von Solar Manager

Nachdem ich den Wechselrichter aus Loxone entfernen musste, wollte ich den Energieflussmonitor zur Visualisierung wieder integrieren. Mit der Hilfe von Hans konnte ich Daten von der API in Loxone empfangen. Anfangs klappte das nicht, weil ich ein Rautezeichen «#» im Passwort hatte.

So klappte es schlussendlich:

  1. Virtuellen Eingang in Loxone mit folgender URL anlegen:
    https://email@gmail.com:password@cloud.solar-manager.ch/v1/stream/gateway/00000000AB12CD34
  2. Virtuelle Eingangsbefehle mit den folgenden Befehlserkennungen anlegen:
    1. Verbrauch: currentPowerConsumption":\v
    2. Produktion: currentPvGeneration":\v
    3. Batterie: SOC":\v
    4. Batterieladung/-entladung: currentBatteryChargeDischarge":\v
    5. Grid power:

 

Die Konfiguration des Energieflussmonitors funktioniert bei mir schon ziemlich gut, allerdings habe ich das Gefühl, dass die Daten noch nicht immer ganz stimmen und ich muss noch ein wenig von der alten Config aufräumen.

 

Fazit

Der Solar Manager hat mir in dieser kurzen Zeit schon viel Spass gemacht, um den Eigenbedarf zu optimieren. Und ich bin echt positiv überrascht, wie einfach es war, die bestehenden Geräte zu integrieren und dann auch laufend zu priorisieren. Es macht nur schon Spass zu sehen, wie sich der Stromverbrauch zusammensetzt. Denn nur so kann man im Anschluss auch gut optimieren. Ich freue mich, den Solar Manager weiter zu nutzen und bin gespannt, wie sich die Software noch weiterentwickelt.


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