Ich hatte es mit der Zeit einfach satt, auf Windows Filme zu schneiden. Ich fand kein OpenSource-Programm, das meinen Anforderungen entsprach und ich war mit den getesteten Programmen (Pinnacle Studio und Magix Video deluxe) nicht wirklich zufrieden und für einen Schüler sind die Preise natürlich alles andere als realistisch.

Darum suchte ich nach einer anderen Möglichkeit und landete, wer hätte es gedacht, bei meinem bereits installierten Sidux (ein Linux). Der erste Schritt war zuerst einmal ein vollständiges Systemupdate, was mir auch die neue Version von KDE brachte, KDE 4. Mit KDE 4 wurde auch der Desktop abgeschafft, es gibt ihn nicht mehr wirklich. Es ist nun vielmehr eine Oberfläche, die man durch eine Tastenkombination aufrufen kann. Der Bildschirm wird abgedunkelt und verschiedene Widgets kann man hier sehen. Dabei sieht man zum Beispiel die Prozessorauslastung oder die Temperatur, die Sensoren messen. Den Ordner “Desktop” gibt es zwar weiterhin, aber es ist auf dieser Oberfläche einfach ein Ordner als Widget, nicht mehr. Man kann auch einen anderen Ordner verwenden.

Man kommt aber echt gut ohne Desktop aus.

Ein echter Vorteil an KDE 4 ist auch der Schnellstarter (oder wie man dem sagen soll). Man drückt dazu Alt+F2 und beginnt den Namen eines Programmes einzutippen. Es erscheinen während der Eingabe (“live”) Vorschläge zu Programmen. Programme, die man häufig verwenden kommen früher. So wird es echt einfach und schnell, ein Programm zu starten.

Dazu kommt, dass KDE 4 mit Sidux wirklich auch gut aussieht. Leider bin ich gerade unter Windows (-> Photoshop), darum habe ich gerade keine Screenshot bereit. Ich werde aber bestimmt einmal eines nachreichen.

Nun, warum ich nun teilweise zu Linux geswitcht bin, ist eigentlich der Videoschnitt. Unter Linux gibt es ein geniales Programm namens “kdenlive”. Damit ist es wirklich spielend einfach, auch gutaussehende Videos zu schneiden und gestalten. Leider wird mein AVCHD-Format “.m2ts” noch nicht vollständig unterstützt, eine Unterstützung wird jedoch sehr wahrscheinlich noch kommen.

Ich habe mit diesem Programm meine Time Lapse – Videos, die man hier und hier auf Youtube anschauen kann (Mein Youtube-Kanal), gemacht und bin mit der Qualität echt zufrieden, denn der Qualitätstverlust ist leidglich auf die Konvertierung von m2ts zu mpeg zustande gekommen.

Nun, ich habe auch sonst ein bisschen mit Sidux experimentiert und unter anderem den Standby-Modus gefunden, den ich sonst nie nutze. Leider schockte mich dann Sidux beim Booten mit diesen schönen Zeilen:

War jedoch kein Problem, denn ein Restart, der übrigens viel schneller geht, als bei Windows, genügte. Alles war wieder beim Alten.

Was ich an Sidux auch sehr schätze ist, dass man, wenn man den PC ganz ausschaltet und ihn wieder einschaltet, alle Programme, die man das letzte mal offen hatte, wieder offen hat. Sie werden in diesem Fall (wenn man herunterfährt und nicht den Ruhezustand wählt, wo eine temporäre Datei geschrieben wird) einfach wieder gestartet und so hat man schnell wieder alle gewünschten Programme auf den Arbeitsflächen (ich habe 4 Arbeitsflächen genommen – übrigens auch sehr komfortabel, um so zu arbeiten.

Das einzige, was ich nun noch an Linux vermisse, ist Photoshop, eine vollständige Unterstützung meiner Filmkamera und iTunes. Sonst wäre Windows eigentlich bereits passé für mich.

Gruss,

Michael Eugster

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